Initiator des Owyo Campus

Florian Zweig

Florian Zweig

Initiator

Florian Zweig

Initiator

Campus-Projekt: Engagement für
Integration und Bildung

OWYO: Wie kam es zur Idee für das Campus-Projekt und welche persönlichen Erfahrungen haben Sie dazu motiviert?

Florian Zweig: Die Idee für den Campus entstand ganz einfach aus der Erfahrung als Eltern von drei Kindern mit Au-pair-Mädchen aus verschiedenen Ländern. Von ihnen haben wir 80 % erfolgreich in Deutschland integriert. Einige sind bereits verheiratet oder arbeiten in Alten- und Pflegeheimen. Eine hat sogar ein Informatikstudium an der TU Dresden absolviert. Das motivierte uns, ein Projekt zu entwickeln, das auch anderen hilft, sich in Deutschland zu integrieren und ihr volles Potenzial entfalten zu können. Angesichts einer zunehmend globalisierten Welt sind kulturelle Vielfalt und Integration entscheidend. Es ist wichtig, Wege zu finden, um Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe zu unterstützen und willkommen zu heißen.

OWYO: Welche Rolle spielen Technologie und Innovation in Ihrem Konzept für den Campus und wie planen Sie, diese in die Bildungs- und Integrationsangebote zu integrieren?

Florian Zweig: Technologie und Innovation sind zentral für unser Campus-Konzept. Wir streben Partnerschaften mit Institutionen wie der Handwerkskammer, der IHK und der Volkshochschule an, um Bildungs- und Integrationsangebote zu erweitern, insbesondere in Berufsfeldern wie Holz- und Metallverarbeitung sowie alternativen Energien. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der TU Dresden von besonderer Bedeutung, um innovative Ansätze zu entwickeln. Ein weiteres Schlüsselthema ist die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion. Wir befassen uns daher auch mit Themen wie Micro Greens und vertikalem Farming, um einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.

OWYO: Wie wird das Campus-Projekt dazu beitragen, das soziale Gefüge in der Region zu stärken und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern?

Florian Zweig: Es geht mir in erster Linie darum, die Akzeptanz der Menschen zu fördern. Wenn Deutsche erkennen, dass internationale Fachkräfte ― unabhängig davon, ob sie Asyl suchen oder nicht ― unverzichtbar sind, um voranzukommen und anderen in der Gesellschaft zu helfen, wird das Sozialgefüge von allein funktionieren und sich weiterentwickeln.

OWYO: Wie können Menschen und Unternehmen sich vor Ort sich am Campus-Projekt beteiligen und welche Möglichkeiten gibt es, um aktiv mitzuwirken?

Florian Zweig: Wir freuen uns über jede Form der Beteiligung am Campus-Projekt. Ehrenamtliche Mitstreiter sind besonders willkommen, um den Neuankömmlingen im Alltag zu helfen, zum Beispiel bei Amtsangelegenheiten oder Arztsuchen und Bankgeschäften. Unterstützung bei der Weiterbildung ist ebenfalls wertvoll. Jeder Beitrag, sei es ehrenamtlich oder in Form von Bildungsunterstützung, trägt entscheidend zum Erfolg unseres Campus- Projekts bei.

OWYO: Gibt es noch etwas, dass Sie den Menschen mitteilen möchten, die heute zum ersten Mal von Owyo erfahren? 

Florian Zweig: Wir leben in einem Zuwanderungsland und Offenheit für verschiedene Kulturen wird immer wichtiger. Unser Campus-Projekt ist ein Schritt in diese Richtung und bietet eine Plattform für den interkulturellen Austausch und die Stärkung der Gemeinschaft.

OWYO: Welche Hindernisse sind Ihnen bei der Umsetzung des Projekts bisher begegnet und wie planen Sie, diese zu überwinden? 

Florian Zweig: Bisher habe ich keine Hindernisse erlebt. Überall, wo ich mein Projekt vorgestellt habe, bin ich auf offene Ohren gestoßen. Alle haben das Projekt äußerst positiv aufgenommen und betont, dass genau das fehlt ― ein Integrationsprozess, der über Bildung Menschen zusammenführt. Es gab durchweg eine positive Resonanz.

OWYO: Was denken Sie, was wir in Zukunft an Ressourcen, Menschen und Wissen benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben?

Florian Zweig: Für unsere Wettbewerbsfähigkeit sind zukünftig viele Ressourcen, Menschen und Wissen entscheidend. Die Zuwanderung von Unternehmen wie TSMC, Infineon und GlobalFoundries wird bis 2027 einen Bedarf von 5.000 bis 7.000 Fachkräften schaffen. Bis 2030 wird die Einwohnerzahl in Dresden um etwa 25.000 Menschen steigen, was entsprechende Strukturen erfordert. Unabhängig davon, ob sie Asyl suchen oder nicht, sie benötigen eine Aufenthalts-erlaubnis, eine Arbeitserlaubnis und Zugang zu Schulen, Kindergärten und Infrastruktur. Es ist eine große Heraus-forderung, die wir bewältigen müssen, um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten.

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